Xul Zolar – Heidelbach

In Reviews von Eric

2017/2018 flackerte in Köln auf dem Label Asmara eine kurzlebige, aber heiß Flamme des Psychedelic-Pop auf, mit den Bands Woman und Xul Zolar an der Spitze. Von ersteren war seit dem Debüt nichts mehr zu hören, und auch letztere ließen sich lange, genauer gesagt fünf Jahre, Zeit, um den LP-Nachfolger des betörend-ätherischen Erstlings „Fear Talk“ zu präsentieren.

Die Corona-Pandemie stürzte das Quartett in eine Sinnkrise, in der auch das Weiterbestehen der Band in Frage stand. Nach längerem Abwägen entschieden Xul Zolar jedoch, weiterzumachen. Das Grübeln schränkte die Kölner anscheinend nicht in ihrer Kreativität ein, denn sie klingen auf „Heidelbach“ immer noch hervorragend. Zu hören gibt es u.a. schwülen 80s-Pop („Closure“), Dancefloor-Affines („Night“), Genesis- („Before“) und New-Order-Wiedergänger („Talk It Out“) sowie Roosevelt-artigen Elektro-Pop („Underwater“).

Manchmal wünscht man sich, dass aus dem soften Synthie-Wölkchen, auf dem Xul Zolar angeschwebt kommen, mal ein Blitz entweicht, sprich ein disruptiver Sound aus der Gemütlichkeit aufschreckt. Insgesamt hat sich die Entscheidung fürs Weitermachen aber definitiv gelohnt.

Tracklisting

  1. MSCI
  2. Closure
  3. Plans
  4. Night
  5. Before
  6. Saint Gobain
  7. Underwater
  8. Protocol
  9. Talk It Out
  10. Tell Me
  11. Only You