The Streets – The Darker The Shadow The Brighter The Light

In Reviews von Eric

Das neue Album von Mike Skinner alias The Streets ist ein Kollateralschaden. Denn eigentlich war der Engländer die letzten Jahre komplett damit beschäftigt, sich den Traum seines ersten eigenen Spielfilms zu erfüllen. Der Film „The Darker The Shadow The Brighter The Light“ ist ein abgefahrener Noir-Krimi, der in Londons Clubwelt spielt. Skinner hat dabei so gut wie alles selbst realisiert, er fungierte als Regisseur, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter, Tonmann, Produzent sowie Financier. Und weil ein Film auch einen guten Soundtrack braucht, eben auch als Komponist.

Da das Narrativ in den Songs von The Streets schon immer wichtig war, funktioniert das Album aber auch ohne die Bilder des Films. Dafür findet er wieder kreative wie einprägsame Sprachbilder: „The day is putting on yesterday’s clothes, I stay silent so Sunday doesn’t try to get to know me“ („Walk Of Shame“).
Zudem ist es wahrscheinlich sogar die musikalisch nahtloseste, fließendste LP seit „A Grand Don’t Come For Free“ von 2004, dem erfolgreichsten The-Streets-Album. Skinner bastelt Beats und Sounds, indem er sich aus Garage, HipHop, Drum&Bass und Post-Dubstep bedient. Bei 15 Tracks finden sich einerseits ein paar Wiederholungen, andererseits gibt es Überraschungen, wie die Dub-Anspielungen bei „Something To Hide“ oder die Soul-Einflüsse bei „Bright Sunny Day“. Und es wurde mit „Troubled Waters“ ein Hit auf die Platte gepackt, der sich vor „Has It Come To This?“ nicht verstecken braucht.

Im Vergleich zu seinem schon nicht verkehrten (Comeback-)Mixtape von 2020 zeigt Mike Skinner, dass The Streets als One-Man-Show am besten funktioniert. Geezers still need excitement.

Tracklisting

  1. Too Much Yayo
  2. Money Isn’t Everything
  3. Walk Of Shame
  4. Something To Hide
  5. Shake Hands With Shadows
  6. Not A Good Idea
  7. Bright Sunny Day
  8. The Darker The Shadow The Brighter The Light
  9. Funny Dream
  10. Gonna Hurt When This Is Over
  11. Kick The Can
  12. Each Day Gives
  13. Someone Else’s Tune
  14. Troubled Waters
  15. Good Old Daze