Sharon Van Etten & The Attachment Theory – Sharon Van Etten & The Attachment Theory

In Reviews von Eric

Sharon Van Etten kennt man bislang als hervorragende Solokünstlerin. Ihr neues Werk entstand allerdings erstmals in kompletter kreativer Zusammenarbeit mit ihrer (Live-)Band, so dass diese nun als The Attachment Theory auf dem Albumcover stehen.

Die existenziellen Themen der New Yorker Songwriterin – das Leben, die Liebe und die ganzen Schattenseiten, die diese mit sich bringen – erhalten im Zusammenspiel mit ihren Mitmusiker*innen neue inhaltliche und klangliche Facetten. Van Etten wirkt, nachdem die kreative Last auf mehrere Schultern verteilt wurde, befreiter, die Songs verspielter.

Das Eröffnungsstück „Live Forever“ erstickt direkt etwaige Zweifel, ob die neue Konstellation funktioniert – mit einem hypnotischen, repetitiven Synthie-Pattern offenbart der Song nach und nach seine Hymnenqualität. Überhaupt ist es die Verbindung von elektronischen und analogen Klängen, die der LP Spannung verleihen und von Van Ettens unverwechselbarem, emotionalen Gesang gekrönt werden.

Vor allem, wenn sich das Quartett einen 80s-beeinflussten New-Wave-Sound komplett zu eigen macht, wird es interessant – die New-Order-Referenz in „Idiot Box“ ist mehr als passend. Richtig discoid wird es in „I Can’t Imagine…“, davor in „Indio“ eher post-punkig. Nur die letzten beiden Stücke sind in ihrer Wolkigkeit mit jeweils über sechs Minuten zu lang geraten.

Ansonsten befinden sich Sharon Van Etten & The Attachment Theory auf einem spannenden neuen Weg, der hoffentlich noch fortgesetzt wird.

Tracklisting

  1. Live Forever
  2. Afterlife
  3. Idiot Box
  4. Trouble
  5. Indio
  6. I Can’t Imagine (Why You Feel This Way)
  7. Somethin‘ Ain’t Right
  8. Southern Life (What It Must Be Like)
  9. Fading Beauty
  10. I Want You Here