Rachel Chinouriri – What A Devastating Turn Of Events

In Reviews von Eric

Als die britische Tageszeitung The Guardian kürzlich ein BritPop-Revival mit diverserem Antlitz ausrief, wurde Rachel Chinouriri als Paradebeispiel genannt. Die Songwriterin aus London mit simbabwischen Eltern spielt schon auf dem Cover ihres Debütalbums mit den damaligen Codes (englische Flaggen im Council Estate) und liefert in ihrer Musik die Eingängigkeit und den Optimismus des Genres, bringt aber als schwarze Frau eine neue Perspektive mit (der BritPop der 90er war weiß und männlich dominiert).

In den Songs von „What A Devastating Turn Of Events“ kann man einerseits viele Zutaten von vor 30 Jahren wiedererkennen – das Augenzwinkern von Pulp, das Hitverständnis von Blur, die Gitarrenarbeit von Oasis. Andererseits bringt Chinouriri eine Popsensibilität mit, die total jetzig ist. Ihre Stücke sind sehr gut produziert und definitiv auf den Mainstream ausgerichtet. Zudem bringt sie auch R’n’B-Versatzstücke ein, was den Songs extra Schmissigkeit verleiht. Ihre Texte verhandeln auch die weniger schönen Seiten des Lebens, allerdings immer mit einem Schimmer Hoffnung, mit der Aussicht auf persönliches Wachsen.

Der BritPop Rachel Chinouriris ist von ihrer Herkunft und ihrem jungen Alter – sie ist Mitte 20 – geprägt, er ist klanglich als auch textlich diverser als das Original, aber genauso catchy.

Tracklisting

  1. Garden Of Eden
  2. The Hills
  3. Never Need Me
  4. My Everything
  5. All I Ever Asked
  6. It Is What It Is
  7. Dumb Bitch Juice
  8. What A Devastating Turn Of Events
  9. My Blood
  10. Robbed
  11. Cold Call
  12. I Hate Myself
  13. Pocket
  14. So My Darling