Villagers – That Golden Time

In Reviews von Eric

„Ich wollte, dass sich die Wärme des Albums in seinem Titel widerspiegelt“, erklärt Conor O’Brien alias Villagers seine sechste LP. Der Dialektik zwischen aktueller Weltlage und dem Titel „That Golden Time“ ist sich der Ire voll bewusst: „Wie kann man ehrgeizige Vorstellungen von sich selbst und der Welt um sich herum haben, während man gleichzeitig mit der harten, kalten Realität konfrontiert wird?“ Es gehe um „Romantik versus Realismus“.

Im Gegensatz zum opulenten, orchestralen Vorgängerwerk „Fever Dreams“ strahlt „That Golden Age“ eine sehr intime Stimmung aus und ist reduziert instrumentiert, Gitarren, Klavier und Schlagzeug wirken oftmals wie vorsichtig hingetupft. Wenn es einmal Streicher oder Bläser zu hören gibt, agieren sie fast schüchtern in Hintergrund. In dieser grob als Indie-Folk zu kategorisierenden Klangumgebung wirkt die Stimme O’Briens noch intensiver, auch wenn er sich meist dem gedämpften Ton anschließt und nur knapp über Flüsterton singt. Diese Ruhe kann einschläfernd wirken, wenn man aber genauer auf die melancholisch-weisen Texte von Villagers hört (z.B. „Before the dulling of the mind encased in algorithm blues. Hollowed out the heavy stuff, replaced it with a careful ruse.“), dann ist man doch voll dabei bei diesem Album.

Tracklisting

  1. Truly Alone
  2. First Responder
  3. I Want What I Don’t Need
  4. You Lucky One
  5. That Golden Time
  6. Keepsake
  7. Brother Hen
  8. No Drama
  9. Behind That Curtain
  10. Money On The Mind