Love Fame Tragedy – Wherever I Go, I Want To Leave

In Reviews von Eric

Den Titel seiner Erstlingsplatte hat Love Fame Tragedy im Vergleich zu seiner Debüt-EP verkürzt, dafür ist die Tracklist gleich 17 Titel lang – allerdings unter gütiger Mithilfe aller Songs der EP. Ein bisschen ‚smoke and mirrors‘ ist also dabei beim Soloprojekt von Wombats-Sänger Matthew „Murph“ Murphy, das er (passenderweise) nach einer Picasso-Ausstellung benannt hat.

Für die Umsetzung des Albums erhält Murphy Unterstützung von Bandmitgliedern von u.a. Bastille, Crystal Fighters, The Killers und alt-J. Durch seine charakteristische Stimme schwingt natürlich etwas von The Wombats mit, allerdings grenzt er sich durch einen Synthiepop-Sound klar von seiner Stammcombo ab. Gitarren kommen meist nur im Hintergrund vor und selten so prominent wie in „My Cheating Heart“ und „Hardcore“, die den Wombats noch am nächsten kommen.

Die Songs sind meist im Midtempo gehalten, was gut zu den bekenntnisreichen Lyrics passt. Der Musiker verhandelt hauptsächlich eigene Ängste, Unsicherheiten und Verletzlichkeiten. Die Zahlen von „5150“ etwa sind der kalifornische Code für eine Zwangseinweisung wegen einer psychischen Krise. Doch ganz Engländer lässt er mit viel Selbstironie die Texte nie zu schwer wiegen.

Es lässt sich diskutieren, ob Murphy nicht ein paar Songs von der Tracklist hätte streichen können, da sich über die Gesamtlänge doch manche Stücke gleichen. Unbestreitbar aber spielt Love Fame Tragedy hier seine ganze Routine als Musiker aus und schafft so astrein produzierte, catchy Songs mit nachdenklichen Texten.

Tracklisting

  1. 5150
  2. My Cheating Heart
  3. Pills
  4. Body Parts
  5. Multiply feat. Jack River
  6. Hardcore
  7. Everything Affects Me Now
  8. You Take The Fun Out Of Everything
  9. Please Don’t Murder Me (Part 2)
  10. Backflip
  11. Sharks
  12. B-Team
  13. Pink Mist
  14. Honeypie
  15. The Sea Is Deep And The World Is Wide
  16. Riding A Wave
  17. Brand New Brain