Leisure – Sunsetter

In Reviews von Eric

Dass auf der Südhalbkugel die Jahreszeiten konträr zu den Zeitpunkten in unseren Gefilden verlaufen, lässt sich auch an der Musik ablesen – oder wieso veröffentlichen kurz nach den Australiern von Parcels auch die Neuseeländer von Leisure ein Album voller sommerlicher Leichtigkeit und schwüler Grooves, während bei uns die Temperaturen Richtung Null Grad wandern und winterlicher Schneeregen fällt?

Die passenderweise „Sunsetter“ betitelte LP eignet sich hervorragend zum Blinzeln in die warme Abendsonne, während man in Shorts gekleidet einen tropischen Cocktail schlürft. Vielleicht, um selbst mehr Zeit am Strand verbringen zu können, setzen die fünf Bandmitglieder die Platte einfach aus den beiden letztjährigen EPs „Side A“ und „Side B“ zusammen und geben ihrem Endless-Summer-Sound so extra viel Zeit, um zu wirken.

Die erste Hälfte beschäftigt sich laut des Quintetts mit Romanzen und Beziehungen, während die zweite Hälfte eine klangliche Erkundung von Stimmung und Groove sein soll. Im Endeffekt unterscheidet sich der Sound aber nicht, alle Songs sind eine Art entspannter Slo-Mo-Funk, der sich auf lässigen Basslinien, reduziertes Schlagzeug, cool gezupfte Gitarren und melodiöse Synthesizer stützt – Daft Punk meets „Too Slow To Disco“.

Und während Leisure wahrscheinlich gerade in einer Strandbar den neuseeländischen Sommer genießen, können wir Mitteleuropäer*innen uns mit „Sunsetter“ immerhin warme Gedanken machen.

Tracklisting

  1. Slipping Away
  2. Lonely Nights
  3. Eye 2 Eye
  4. Spark It Up
  5. Beautiful
  6. Dipping & Diving
  7. Be With You
  8. Take You Higher
  9. Mesmerised
  10. Flipside
  11. Visions Of You
  12. Miles Away