Parcels – Day/Night

In Reviews von Wolf

Parcels (die mit dem etwas unsympathisch kalkulierten Plan berühmt zu werden, 2015 komplett als Band nach Berlin zogen) spielten das beste Daft-Punk-Konzert ohne Daft Punk, auf dem ich je gewesen bin. Daft Punk haben sich inzwischen aufgelöst, Parcels sind weiter da. Und auch auf der neuen Platte wird man vom Opener direkt in die Stimmung der „Random Access Memories“ der französischen Electrogrößen versetzt.

Dabei bleibt es aber nicht. Beim Durchhören des ganze 19 Tracks umfassenden Doppelalbums kommen einem immer wieder Gedanken an die Four Tops, K.C. And The Sunshine Band, The Tramps, Oliver Cheatham oder auch The Whitest Boy Alive… und immer wieder Daft Punk (Vergleich: „Theworstthing“ – „Something About Us“). Alles, was im Disco-Genre Rang und Namen hat, wird hier irgendwie zitiert, kopiert, neu interpretiert.

Und das macht wirklich Spaß. Immer locker flockig mit beschwingtem Bein, manchmal auch ein bisschen theatralisch, lassen die Parcels die alten Disco-Zeiten wieder aufleben als wäre nichts gewesen und bringen sie so sicher manch jüngerem Zuhörer erst ans Herz.

Inhaltlich sind die beiden Platten des Doppelalbums in eine entspanntere Tages- und eine „düstere“ Nachtseite geteilt. Musikalisch macht das jedoch keinen wirklichen Unterschied.

Dass die Parcels einen eigenen unikalen Sound haben, kann man wirklich nicht sagen. Brauchen sie aber auch nicht, es groovt einfach und macht tierisch Laune.

Tracklisting

  1. Day Part – LIGHT
  2. Day Part – Free
  3. Day Part – Comingback
  4. Day Part – Theworstthing
  5. Day Part – Inthecity Interlude
  6. Day Part – NowIcaresomemore
  7. Day Part – Somethinggreater
  8. Day Part – Daywalk
  9. Day Part – Outside
  10. Night Part – SHADOW
  11. Night Part – Neverloved
  12. Night Part – Famous
  13. Night Part – Icallthishome
  14. Night Part – LordHenry
  15. Night Part – Thefear
  16. Night Part – Nightwalk
  17. Night Part – Reflex
  18. Night Part – Once
  19. Night Part – Inside