James Righton – The Performer

In Reviews von Eric

Mit seiner Band Klaxons erfand James Righton Mitte der 00er Jahre das kurzzeitig sehr angesagte (Nicht-)Genre Nu Rave, gewann mit ihrem Debütalbum den Mercury Prize und widmete sich nach dem Band-Ende 2015 anderen musikalischen Projekten, er spielte unter anderem auf der Arctic-Monkeys-LP „Tranquility Base Hotel & Casino“ mit. Und dem ist er auf seinem Solodebüt „The Performer“ viel näher als irgendeiner Klaxons-Platte.

Dem Schubidu-Rock der Monkeys fügt er alles hinzu, was sich gut in dem Samtjacket spielen lässt, das er sich als Album-Persona des Performers überstreift: Bar-Jazz, 70s-West-Coast-Pop, Lounge-Rock à la Roxy Music und die arty Grooves der späten R.E.M. Dabei spielt der Brite in seinen Texten einerseits mit der Diskrepanz zwischen seiner Bühnenpersönlichkeit und seiner Rolle als Ehemann von Keira Knightley, der den gemeinsamen Kindern die Windeln wechselt. Und andererseits mit den gesellschaftlichen Verwerfungen, die sich in seinem Heimatland durch den Brexit ergaben, was er in „See The Monster“ und „Heavy Heart“ kommentiert.

Dem herausragenden Start mit dem Titelstück und seinem coolen Wurlitzer-Groove wird der Rest von „The Performer“ nicht ganz gerecht, dennoch lässt sich dazu cool an der Bar lehnend schnipsen, und wenn die Loafer Auslauf brauchen, auch mal kurz über die Tanzfläche shuffeln.

Tracklisting

  1. The Performer
  2. Edie
  3. See The Monster
  4. Devil Is Loose
  5. Lessons In Dreamland, Pt1
  6. Are You With Me?
  7. Start
  8. Heavy Heart
  9. Lessons In Dreamland, Pt2