Hekla – Hekla

In Reviews von Eric

In Zeiten, in denen die Musikwelt immer stärker ausdifferenziert und sich in verschiedenste Szenen aufspaltet, kann eine Band auch ganz locker ihr eigenes Genre wählen. Das internationale Quintett Hekla mit Sitz in Berlin entschied sich für Doom Pop und sagt über seinen Sound: „Wir versuchen eine Stimmung der Ungewissheit herzustellen. Der Spannung ob dem, was sich da unter der Oberfläche zusammenbrauen könnte, egal ob es in jemandes Kopf, im nächsten Refrain oder unter der Erdoberfläche stattfindet.“

Umgesetzt wird diese Stimmung in einer Mischung aus Surf-Pop, 60ies-Psychedelia, Hippie-Folk, Shoegaze, Horrorfilm-Orgeln und Fuzz-Gitarren. Pink Floyd, The Doors und The Grateful Dead können genauso als Referenzpunkte dienen wie The Raveonettes, The B-52’s, Ride, Wolf Alice und The Byrds. Das selbstbetitelte Debütalbum von Hekla ist durchaus charmant umgesetzt und ganz schön retro, verzettelt sich aber manchmal in unbestimmten Sounds. Dann orgeln längere Stücke wie „Desire“ oder „Look Away“ eher ziellos vor sich hin. Knackigere Songs unterhalb der drei-Minuten-Grenze wie „I Deliver“, „Dirty Harry“ oder „Crawling Under“ gelingen der Band weitaus besser, wenn auch die Vocals der beiden Sängerinnen Teresia und Elsa verdientermaßen in den Fokus rücken.

In ihrer natürlichen Umgebung, sprich einem dunklen Club mit viel Nebel und zuckenden blauen Lichtern, werden Hekla ihre Wirkung sicher nicht verfehlen.

Tracklisting

  1. Dover Calais
  2. I Deliver
  3. Dirty Harry
  4. Lady Of Guadaloupe
  5. Crawling Under
  6. Desire
  7. Look Away
  8. Stella
  9. Pizza Hekla