Bronson – Bronson

In Reviews von Eric

Sechs Jahre hat es gedauert vom ersten Treffen zwischen Harrison Mills und Clayton Knight (besser bekannt als Odesza) sowie Tom Stell alias Golden Features auf einem australischen Festival und dem gemeinsamen Debütalbum, das wie das Projekt „Bronson“ betiteltet ist. Aus einer gegenseitigen Bewunderung für die Auftritte der jeweils anderen wurde ein musikalischer Austausch mittels Dropbox-Dateien und FaceTime-Anrufen über Zeitzonen und Kontinente hinweg. Aufgenommen wurde die LP schlussendlich – und hier schließt sich der Kreis – in Australien.

Bronson haben zehn hochästhetische und energetische Electronica-Tracks geschaffen, die nach Auskunft der Künstler den dem Menschen innewohnenden Kampf zwischen Licht und Dunkelheit widerspiegeln möchte. Soundtechnisch umgesetzt wird dies durch die Abwechslung von lauten und leisen Parts. Meist schleichen sich die Tracks kurz langsam an, um sich in einem Crescendo in den bollernden, ausufernden Höhepunkt zu ergießen, um schließlich, nach ein, zwei Breaks, zu ersterben.

Das ist vom Aufbau her nicht sonderlich innovativ, dennoch von dem Trio sehr effektiv umgesetzt mit extratiefen Bässen, diversen mal tremolierenden, mal synkopierenden Synthie-Sounds und einem hohen Loudness-Faktor. Bronson agieren selten subtil, sondern produzieren eindeutig für die großen Festival-Bühnen, und mit den drei Gastsänger*innen hält auch eine gewissen Poppigkeit Einzug. Hervorzuheben ist hier vor allem der epische Track mit Totally Enormous Extinct Dinosaurs, der zum Schluss noch einmal alles raushaut.

Bronson ist nichts für Feingeister, Techno-Puristen oder Minimalisten, macht aber viel Spaß.

Tracklisting

  1. Foundation
  2. Heart Attack (feat. lau.ra)
  3. Bline
  4. Know Me (feat. Gallant)
  5. Vaults
  6. Tense
  7. Call Out
  8. Contact
  9. Blackout
  10. Dawn (feat. Totally Enormous Extinct Dinosaurs)