Alex The Astronaut – How To Grow A Sunflower Underwater

In Reviews von Eric

Es sind die kleinen Dinge wie eine Fahrradfahrt oder ein Haarschnitt, aus denen das zweite Album von Alex Lynn alias Alex The Astronaut seine ausdrucksstärksten Momente zieht. „Now the mirror looks back and I feel like who I am supposed to. Do you know that feeling?“, heißt es etwa in „Haircut“. Doch die Australierin verhandelt auch größere Themen, sie verarbeitet ihre Posttraumatische Belastungsstörung und ihre kürzliche Diagnose einer Autismus-Spektrum-Störung. Und mal steht das Banale neben dem Komplexen, wodurch ihre Fragen eine poetische Kraft entwickeln: „When is my parking ticket ending? What takes the water to the sky? And how can we break, how do we know that we can take it?“

Wie schon bei der Vorgänger-LP kontrastiert Lynn ihre ernsten Themen mit einer – trotz Molltönen – positiven Musik, den man als folkbeeinflussten Indie-Pop beschreiben könnte. Leise Momente mit nur Alex und ihrer Gitarre („Sick“) stehen neben Band-instrumentierten Songs („Octopus“) und voller Orchesterbegleitung („Airport“). Auch Lynns gutturale, nonchalanter Gesang lässt gar nicht die Gefahr aufkommen, dass die Texte zu bedeutungsschwanger wahrgenommen werden.

Man kann sehr viel von diesem Album mitnehmen, für Alex The Astronaut ist die wichtigste Lektion, dass „die Welt so viel besser wäre, wenn wir alle davon ausgehen würden, dass jeder etwas durchmacht, jeder mit etwas zu kämpfen hat.“ Nur wie man Unterwasser eine Sonnenblume züchtet, erfahren wir nicht.

Tracklisting

  1. Growing Up
  2. Haunted
  3. Octopus
  4. Airport
  5. Sick
  6. South London
  7. Ride My Bike
  8. To Be Something Good
  9. Northern Lights
  10. Haircut