The Kooks – 10 Tracks To Echo In The Dark

In Reviews von Eric

Nach über 15 Jahren im Musikzirkus muss man sich etwas Neues einfallen lassen – dachten auch The Kooks und veröffentlichten weite Teile ihres sechsten Albums vorab als EP-Häppchen. Viele Nummern sind also bereits bekannt, dennoch ist der Charme einer LP – allen Playlists zum Trotz –, die Songs am Stück zu hören. Doch hier liegt der Knackpunkt von „10 Tracks To Echo In The Dark“: gerade dabei überzeugt die Platte nicht und schließt damit (leider) an den Vorgänger an.

Zwar gibt es den von der Band aus Brighton bekannten catchy Gitarrenpop zu hören, doch so richtig in Kopf und Ohr festsetzen will sich keiner der Songs. Das liegt einerseits daran, dass sie meist im Midtempo dahindaddeln und dabei keine zwingenden Refrains zu bieten haben. Andererseits ist die Produktion sehr Richtung Radiofreundlichkeit gebürstet, mit Synthie-Untermalung, elektronisch verstärkten Drum-Beats und den anscheinend immer noch unvermeidlichen 80s-Anklängen.

Das hat man von Produzent Tobias Kuhn, der sich für einen großen Teil der LP verantwortlich zeichnet und einer der Go-to-Knöpfchendreher der hiesigen Gitarren-Combos ist, schon mutiger gehört, etwa bei Feine Sahne Fischfilet. Da passt es auch, dass beim harmlosen „Beautiful World“ die Kasseler Frisur-Popper von Milky Chance mittun dürfen.
Klar, „Cold Heart“ oder „Sailing On A Dream“ sind nicht schlecht, aber den Wow-Effekt eines „Do You Wanna“ oder „Naive“ besitzen sie nicht. Am meisten überzeugt die schnuckelige Liebeserklärung von Frontmann Luke Pritchard namens „Without A Doubt“, das reduziert akustische Abschlussstück.

Man muss konstatieren: Seit dem 2014er Album „Listen“, auf dem sie mit Soul- und R’n’B-Einflüssen neue Vitalität fanden, kam leider nicht mehr viel Erinnerungswürdiges von The Kooks.

Tracklisting

  1. Connection
  2. Cold Heart
  3. Jesse James
  4. Closer
  5. Sailing On A Dream
  6. Beautiful World (feat. Milky Chance)
  7. Modern Days
  8. Oasis
  9. 25
  10. Without A Doubt