White Lies – As I Try Not To Fall Apart

In Reviews von Eric

Das Cover mit den Signalflaggen ähnelt zwar stark jenem der Shout-Out-Louds-LP „Our Ill Wills“, dennoch spielen die White Lies auf ihrem sechsten Album nicht plötzlich luftig-melancholischen Indiepop. Zu sehr hat sich in den vergangenen knapp 15 Jahren ihr Sound aus New Wave und Post-Punk bewährt, der sich allerdings spätestens mit der letzten Platte „Five“ in einer Variation des Immergleichen verlor.

Deshalb überrascht es auch, dass das englische Trio im Eröffnungsstück Chic-Gitarren und ein House-Piano auspackt – Hallo Düster-Funk! Die White Lies wollen also ihrem dunklen Cinemascope-Pop ein paar frische Ideen injizieren. Im von Elon Musks Weltraumplänen inspirierten „I Don’t Want To Go To Mars“ wechseln sich Prog-Rock- und 80s-Gitarren ab, „Breathe“ erinnert an The Police, das abschließende „The Is No Cure For It“ schließt lyrisch und klanglich an den ersten Song an.

Aber es gibt auch reichlich Business as usual zu hören: Überhymnische Gitarren, stampfende Drums, einen Joy-Division-Bass und viele, viele 80s-Synthie-Flächen. Zudem singt Frontmann Harry McVeigh mit seinem schmeichelnden Bariton wieder über die Zerbrechlichkeit der menschlichen Existenz und die dunklen Seiten der Liebe.

Auch wenn die White Lies auf ihrem neuesten Werk grundsätzlich nach altem Muster vorgehen, gibt es doch einige neue Klangideen zu hören. Damit wirkt die Band deutlich vitaler als auf der Vorgänger-LP.

Tracklisting

  1. Am I Really Going To Die
  2. As I Try Not To Fall Apart
  3. Breathe
  4. I Don’t Want To Go To Mars
  5. Step Outside
  6. Roll December
  7. Ragworm
  8. Blue Drift
  9. The End
  10. There Is No Cure For It