Metronomy – Small World

In Reviews von Eric

Ihr neues Werk haben Metronomy unter das Motto der Rückbesinnung auf die einfachen Dinge gestellt. Nur folgerichtig, dass sie dafür im Vergleich zum vorherigen Album die Tracklist-Länge halbiert haben, das Cover ein idyllischer Garten mit Teich ziert und die Texte sich um existenzielle Fragen des Älterwerdens drehen (wie gleich die ersten Zeilen verkünden: „I don’t know life and death, wait until nobody’s left“). Aber die Musik ist dabei doch hoffentlich nicht langweilig geworden?

Langweilig nicht, aber definitiv ruhiger. Gleichzeitig machen Metronomy auf „Small World“ Musik, die man von ihnen noch nicht gehört hat. Eröffnet wird mit einem Piano-Stück, das von einem Twee-Pop-Song abgelöst wird, der Belle & Sebastian zuwinkt. „Right On Time“ trippelt auf dem Soft-Pop-Pfad, lässt sich aber im Refrain zu mehr Euphorie hinreißen, wenn gar gerufen wird „Let’s enjoy the sunshine!“. „It’s Good To Be Back“, nach Aussage von Frontmann/Songwriter/Mastermind Joe Mount der einzig „coole“ Song der Platte, lässt die Synthies angesagt retromäßig orgeln wie in der italienischen Strand-Disco ca. 1986.

Mounts sowieso schon sanfte Stimme scheint passenderweise noch samtiger geworden zu sein. „It’s about life and the people that you love“, fasst er das Album zusammen. Pandemiebedingt war Mount viel in der Natur unterwegs, kümmerte sich um den Garten und das Home-Schooling der Kinder seiner Freundin – was die sehr entspannte Atmosphäre der LP erklären könnte.

Am Ende des Albums, beim Slow-Jam „I have seen enough“, angekommen, muss ich mich ein wenig korrigieren: Der pastellfarbene Pastiche von „Small World“ ist doch ein wenig langweilig. Aber auf unterhaltsame Weise.

Tracklisting

  1. Life And Death
  2. Things Will Be Fine
  3. It’s Good To Be Back
  4. Loneliness On The Run
  5. Love Factory
  6. I Lost My Mind
  7. Right On Time
  8. Hold Me Tonight
  9. I Have Seen Enough