Various Artists – The Ladies Of Too Slow To Disco Vol. 2

In Reviews von Eric

Die Ladies-Edition von „Too Slow To Disco“, der etablierten Sammlung rarer Yachtrock-Perlen, war mit die beste der Reihe. Es war also mehr als an der Zeit, dass Kurator Marcus „DJ Supermarkt“ Liesenfeld eine zweite Ausgabe den Damen widmet.

Die Songs, die aus der Zeit von Mitte der 1970er bis Anfang der 1980er Jahre stammen, erzählen zudem von der sich entwickelnden Emanzipation von Künstlerinnen im männlich dominierten Musikbusiness. Auch wenn man die meisten Namen heutzutage kaum mehr kennt, setzten sie mit maßgeblich selbstbestimmten Karrieren ein Zeichen. Einige der Musikerinnen waren auch treibende Kräfte der Bewegung „Women‘s music“, die sich für Gleichberechtigung in der Musikindustrie einsetzte.

Wie gewohnt bewegen sich die verloren gegangenen Klassiker und verhinderten Hits zwischen intimem Funk, sanftem AOR und schmissigen Disco-Sounds – alles mit Westcoast-Weichzeichner bearbeitet, der sie so anstrengungs- wie alterslos klingen lässt. Der Bass läuft lässig-funky, die Gibson-Gitarre wird sachte gezupft, das Fender-Rhodes-Piano spielt sommerliche Melodien und das Saxofon darf auch regelmäßig aufheulen. Dazu ein eiskalter Cocktail und eine extragroße Sonnenbrille, und man ist auch in Zeiten von coronabedingten Reisebeschränkungen ruckzuck am kalifornischen Venice Beach, und das ganz ohne Flugscham. In musikalischer Begleitung von Frauen, die in mehr als einer Hinsicht Vorbilder sind.

Tracklisting

  1. Terea – Pretty Bird
  2. Marti Caine – Love The Way You Love Me
  3. Diane Tell – Mon Ami-e
  4. Lulu – I Love To Boogie
  5. Karla Bonoff – Isn’t It Always Love
  6. Franne Golde – Here I Go Fallin‘ In Love Again
  7. Martee Lebous – For David
  8. Lonette McKee – The Way I Want To Touch You
  9. Kristle Murden – I Can’t Let Go
  10. Janis Siegel – Lovin’ Eyes
  11. Linda Tillery – Womanly Way
  12. Ullanda McCullough – I’ll Just Die
  13. Nicolette Larson – Baby, Don’t You Do It
  14. Valerie Carter – The Story Of Love
  15. Elkie Brooks – The Rising Cost Of Love
  16. Holly Near – Back Off