Two Door Cinema Club – False Alarm

In Reviews von Eric

Beim vierten Album angekommen zu sein, für das sich sogar noch Leute interessieren, ist gerade für eine britische Indierock-Band heutzutage schon eine Leistung an sich. Denn die meisten verschwinden nach ein bis zwei LPs wieder komplett in der Versenkung. Insofern haben Two Door Cinema Club schon Einiges richtig gemacht. Auf dem Vorgänger wagten sie gar einen anderen Sound mit vielen 80ies-Anleihen, der bei den Fans jedoch mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde.

Dennoch folgt das nordirische Trio weiter dem Pfad der Synthesizer-Klänge, tatsächlich dominieren sie sogar „False Alarm“. Dabei schwankt die Qualität aber zwischen knapp oberhalb von Mitt-80er-Europop einerseits und gerade angesagtem Retro-Disco-Funk und Future Pop mit starken Hooks andererseits. Zur ersten Kategorie gehören die blassen „Once“ und „So Many People“, zur zweiten das die bunten Disco-Sounds von Friendly Fires replizierende „Satisfaction Guaranteed“, das Depeche Mode folgende „Dirty Air“ sowie das mit einem Mitsing-Refrain ausgestattete „Satellite“.
Zwischen beiden Kategorien liegt das langsame, etwas kuriose „Think“, indem der Gesang von Alex Trimble, der auf der gesamten Platte gerne ins Falsett verfällt, wie von einem der Chipmunks klingt. Dem schließt sich auch „Nice To See You“ an, bei dem die Band gerne wie die Talkling Heads klingen würde.

Auch wenn nicht alles auf „False Alarm“ funktioniert, muss man Two Door Cinema Club dennoch zugutehalten, dass sie nicht den Stiefel ihres ersten Albums endlos weiterspielen (und damit wahrscheinlich sogar Erfolg hätten), sondern es wagen, ihren Sound zu verändern.

Tracklisting

  1. Once
  2. Talk
  3. Satisfaction Guaranteed
  4. So Many People
  5. Think
  6. Nice To See You
  7. Break
  8. Dirty Air
  9. Satellite
  10. Already Gone