The Ninth Wave – Infancy Pt.1

In Reviews von Martina

Eine neue Band aus Glasgow? Fast. In den letzten drei Jahren haben The Ninth Wave schon einige Songs rausgebracht und wurden als beste Newcomer mit dem Scottish Alternative Music Award ausgezeichnet.

Ein halbes Debütalbum zu veröffentlichen, steht auch nicht häufig auf der Tagesordnung. Die junge Band teilt den Einblick in ihre Musik und ihrer etwas düster erzählten Sichtweise auf das Leben vorerst auf. Ergänzt werden die sechs Songs zu einem Ganzen allerdings erst am 15. November.

Aber bevor das Debüt zum Jahresende komplett ist, gibt es jetzt erst einmal sechs Lieder zum Kennenlernen und Überzeugen. Der dick aufgetragene Sound von „Infancy Part 1“ macht es den Leuten einfach. Wer sich gern mit der hörbaren Vergangenheit berieseln läßt, wird ebenfalls seine wahre Freude haben. Denn der 80er-Jahre-Klang aus Synthiesound, New Wave und Gothicpop, klebt an den Noten von The Ninth Wave. Die manchmal hypnotische Stimme von Sänger Haydn Park-Patterson klingt nicht wie bei manchen Kollegen schottisch-kantig, sondern glatt und akzentfrei. Schon beim Opener „This Broken Design“ bleibt es nicht aus, ungewollt mit den White Lies zu vergleichen. Die schwerfällig getragene Melodie verflüssigt sich im zweiten Song und klingt im Pärchengesang mild poppig. Von diesem Zusammenspiel könnte es ein bisschen mehr sein. Aber vielleicht passiert das im winterverwiesenen zweiten Teil des Albums.

Mit viel Retroklang werden die Stücke immer pompöser und hymnischer aufgebauscht. Dumpfe Elektronik verwandelt sich in eine fiepsende Melodie mit wuchtigem Beiklang. So entsteht ein ohrwurmhaltiger Vorgeschmack auf den Rest des Albums, der im dunkelsten Monat des Jahres das Gemüt erfrischt und sicher von sich reden macht.

Tracklisting

  1. This Broken Design
  2. Used To Be Yours
  3. Half Pure
  4. All The Things We Do
  5. A Wave Goodbye To The People Who Said I´d Win
  6. First Encounters