The Killers – Imploding The Mirage

In Reviews von Eric

The Killers haben ihr Rock-Entertainment stets mit großer Ernsthaftigkeit betrieben. Kein Wunder, könnte man sagen, stammen sie doch aus der Hochburg des glitzernden US-Unterhaltungs-S(ch)eins Las Vegas. Kein Wunder, könnte man sagen, stammt doch das ewig jungenhafte Gesicht der Band, Frontmann Brandon Flowers, aus der missionierungsfreudigen Glaubensgemeinschaft der Mormonen. Und kein Wunder, dass die Combo dabei in ihrem Zwang zur großen Geste stets etwas belächelt wurde.

Aber die Hits, die können trotzdem alle mitsingen. Denn die Musik von The Killers hatte auch immer etwas Generationenvereinendes, das die Teenager-Tochter mit ihrem angegrauten Vater beim Stadionkonzert mitklatschend zusammenbrachte – die Sehnsucht, die Flowers in seinen Gesangsgeschichten beschwört, die holt alle ab (und sei es im Reihenhaus), und steht damit in guter, alter amerikanischer Erzähltradition.

Wie passend, dass The Killers nun für ihr sechstes Album alte Säcke (Lindsey Buckingham, k.d. lang) und (noch) junge Hüpfer (Weyes Blood, Jonathan Rado (Foxygen)) als Kollaborationspartner*innen ins Studio holten. Aber alle unterwerfen sich der großen Show, die „Imploding The Mirage“ einmal mehr ist. Die Synthies dudeln in bester 80ies-Power-Manier, die Gitarren spielen glänzende Power-Chords, das Schlagzeug treibt an und setzt genau die erwarteten Breaks.

Doch wenn man denkt, jetzt werden die Songs doch etwas zu peinlich oder zu schwach, kommt Brandon Flowers wieder mit einem dieser Brandon-Flowers-Refrains um die Ecke, die auch die kältesten Herzen erwärmen, und man weiß: Am Ende geht sich’s aus – der Song, und das Leben im Allgemeinen.

Tracklisting

  1. My Own Soul’s Warning
  2. Blowback
  3. Dying Breed
  4. Caution
  5. Lightning Fields [feat. k.d. lang]
  6. Fire In Bone
  7. Running Towards A Place
  8. My God [feat. Weyes Blood]
  9. When The Dreams Run Dry
  10. Imploding The Mirage