The Boys You Know – Two Lines That Never Touch

In Reviews von Eric

1990er-Indierock ist gerade das Mittel der Wahl vieler Gitarrencombos. Insofern fügen sich die Österreicher von The Boys You Know gut in das aktuelle Bild ein, auch wenn sie ihren von US-College-Rock à la Pavement oder Dinosaur Jr. beeinflussten Sound schon etwas länger spielen als andere. Auf ihrem vierten Album differenzieren sie diesen weiter aus und fügen einen Schuss angenehme Poppigkeit hinzu.

„Already Dead“ erinnert an die raue Hymnenhaftigkeit von Wintersleep, „Another Year“ lässt den Knuffigkeits-Indie der ersten Roman-Fischer-Platte wiederauferstehen, „Hide And Seek“ bewegt sich Richtung R.E.M.s „Nightswimming“, „Avery“ klatscht mit Rooney in die Hände. Die Songs werden immer wieder über die klassische Bandinstrumentierung hinaus mit Klavier, Trompete und sogar einem Chor angereichert. Dennoch schaffen es The Boys You Know nicht, mit ihren Stücken nachhaltig haften zu bleiben. „Two Lines That Never Touch“ will – trotz Texten über Depression, unerwiderte Liebe und Tod – niemandem wehtun und rauscht deshalb eher vorbei als zuzupacken.

Tracklisting

  1. Already Dead
  2. Hannah
  3. A Song For A Failure
  4. Another Year
  5. Hide And Seek
  6. You And Your Arcade Fire
  7. Avery
  8. The First
  9. Sant Marti feat. PAENDA
  10. Barcelona (live in Vienna)