- Release-Datum: 29.06.18
Label: Island
Format: Album
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Bei vielen Musiker*innen, die schon einige Jahre ihrer Karriere hinter sich haben, kommt es irgendwann: das autobiografische gefärbte, „persönliche“ Album. Auch Florence Welch alias Florence + The Machine ist mit LP Nummer vier und neun Jahre nach dem Debüt bei diesem Album angekommen.
„High As Hope“ ist eine Reise zu Lebens- und Gefühlstationen in Welchs Leben. „South London Forever“ erzählt von ihrer Jugend in der britischen Hauptstadt, „high on E and holding hands with someone that I just met“. „Hunger“ berichtet von ihrer Essstörung als Teenager und vom Hunger danach, geliebt zu werden. „Grace“ beschreibt die Beziehung zu ihrer Mutter, mit dem entschuldigenden Satz: „You are the one I treated the worst, only because you love me the most.“ Im letzten Song „No Choir“ lässt sie wissen: „It’s hard to write about being happy because the older I get, I find that happiness is an extremely uneventful subject.“
Um ihre Texte scheinen zu lassen, hat Welch musikalisch abgerüstet. Natürlich gibt es immer noch den bekannten melodramatischen Florence-Breitwand-Pop, aber in reduziert. Es muss nicht mehr ein Orchester und ein Chor und ein hochtrabendes Piano und Welchs sich überschlagendes Vibrato, in Spuren vervielfacht, sein. Bei „100 Years“ kann sie am Ende nicht wiederstehen und geht All-In, aber dem gegenüber stehen einige fast intim zu nennende Stücke. Bei „Sky Full Of Song“ klöppelt es mit Bedacht im Hintergrund, im Vordergrund steht Welchs Gesang, in seiner Kraft eingehegt und dadurch umso wirkmächtiger, und eine Gitarre. Die Pianoballade „Grace“ rührt in ihrer Erhabenheit das Herz. „Patricia“ setzt seine Tribal Drums und seine Streicher genauso ein, dass man satt, aber nicht überfressen ist.
Ohne die teils gekünstelt wirkenden Bombastmomente zeigt „High As Hope“ Florence + The Machine begrenzt auf ihre(n) Soul und ihre Gefühlswelt und lässt sie dadurch umso wahrhaftiger erscheinen.
Tracklisting
- June
- Hunger
- South London Forever
- Big God
- Sky Full of Song
- Grace
- Patricia
- 100 Years
- The End of Love
- No Choir