Thala – In Theory Depression

In Reviews von Eric

Nachdem Thala aus Berlin mit ihrem 2021er Debütalbum ein schönes Indie-Dream-Pop-Werk vorlegte und ihr Songwriter-Talent bewies, versuchte sie in der Zeit danach auch international Aufmerksamkeit zu erregen. Und mit Gigs beim SXSW in Austin, beim Great Escape Festival in Brighton und bei Rough Trade in London scheint sich die Ochsentour langsam bezahlt zu machen.

So erscheint ihre neue EP auf dem britischen Label Fire Records, was für die Internationalisierung sicher nicht schadet. Und auch ihr Sound scheint dafür bereit, er wirkt zupackender und kräftiger als auf dem Erstling. Mit einer Nähe zu Mazzy Star oder – aktueller – Cigarettes After Sex und Soccer Mommy bedient sie gut die zurzeit angesagten Psych- und Shoegaze-Klänge sowie die 90s-Wiederkehr. Hallgetränkte Gitarrenakkorde tragen die Songs zusammen mit Thalas heller, sehnsuchtsvoller Stimme. Bei „You Had 2“ ist vor allem das Zusammenspiel von elektrischer und akustischer Gitarre spannend. „Easy Out“ hat das Zeug zur kleinen Indie-Rock-Hymne, während „Sink“ zeigt, dass die Musikerin auch in einer reduziert-ruhigen Klangumgebung reüssieren kann.

Thalas Plan – in umgekehrter Leonard-Cohen-Reihenfolge – erst Berlin und dann Manhattan zu erobern, könnte aufgehen.

Tracklisting

  1. You Had 2
  2. Curtain Call
  3. Easy Out
  4. Are You Thinking of Me
  5. Sink
  6. In Theory Depression