Paul Smith – Diagrams

In Reviews von Jan

Es ist einfach, Paul Smith Wiederholungen in seinem Schaffen zu unterstellen. Ob mit seiner Band Maxïmo Park oder in diversen Solo-Kombinationen, meist ist das typische Smith-Trademark zu erkennen: schmissige Melodien gepaart mit romantischen, leicht selbstzweifelnden Texten, gegossen in drei Minuten hektischen Pops.

Man täte ihm Unrecht, würde man ihn auf diese Formel reduzieren. Auch wenn die meisten seiner Alben nicht durchgehend überzeugen, bleibt doch immer wieder etwas hängen, was anders ist als der Rest. Maxïmo Parks düster-elektronisches „Leave This Island“ und „North By North East“, eine hymnisch orchestrierte Liebeserklärung an ihre Heimatstadt Newcastle, sind solche Beispiele.

Während er mit seiner Hauptband gelegentlich nach Größerem greift, bleibt sein Solowerk meist reduzierter und persönlicher. Auf „Diagrams“ bedient sich Smith grungiger Lemonheads-Gitarren und Elementen wie Saxophon oder weiblichen Background-Vocals, die mal mehr, mal weniger gut funktionieren.

Mit Stücken wie dem schrammeligen „Syrian Plains“, dem 2-minütigen Rocker „Silver Rabbit“, der an das Banddebüt „A Certain Trigger“ erinnert, oder dem fragilen „Lake Burley Griffin“ setzt er bereits zu Beginn einen Standard, den „Diagrams“ in Gänze nicht halten kann. So fallen „Hollywood Hills“, verziert mit mäandernden Bläsern, oder „Critical Mass“ hinten raus leider etwas ab.

„Diagrams“ ist ein gutes Album und im Kontext seines Solo-Schaffens, in seiner Verspieltheit und im Songwriting sicher stärker als seine Vorgänger. Vielleicht löst er ja doch noch irgendwann sein jahrelanges Versprechen des ganz großen melodie- und instrumentenseligen Popwurfs ein.

Tracklisting

  1. The Public Eye
  2. Around and Around
  3. Silver Rabbit
  4. Lake Burley Griffin
  5. Syrian Plains
  6. John
  7. The Beauty Contest
  8. Hollywood Hills
  9. Head For Figures
  10. Critical Mass
  11. Your Orbit