Palace – Life After

In Reviews von Eric

Obwohl Frontmann Leo Wyndham Hoffnung und Optimismus zu den zentralen Themen des zweiten Albums seiner Band Palace erklärt, ist „Life After“ mit Sicherheit keine fröhliche Platte. Denn zerbrochene Beziehungen liegen den Songs zu Grunde, aus denen sich jedoch etwas Neues entwickelt. So pendelt die LP zwischen Dunkelheit und Licht, zwischen Ende und Neuanfang.

Die Londoner kleiden diese Geschichten in einen elegischen, manchmal auch pathetischen Britpop-Sound, der an „Parachutes“-Coldplay, The Maccabees und The Verve bzw. Richard Ashcroft geschult ist. Sie erweisen sich als reife und rührende Songwriter, mit einem starken Hang zur Melancholie, sehen aber immer Licht am Ende des Tunnels. Besonders gut schaffen das Palace im ersten und im letzten Song. Der Titeltrack wird von perlenden Gitarren-Arpeggios angetrieben, zudem verstärken Streicher Wyndhams sehnsüchtige Lyrics: „She’s watching from heaven, she’s always beside you.“ „Heaven Up There“ wiederum ist mit sieben Minuten so etwas wie das Epos des Albums, mit drängenden Spitzen und langen ruhigen Passagen.

Dazwischen gibt es allerlei elaborierte Arrangements, clever gesetzte Brakes und ansprechenden Songaufbauten zu hören. Manchmal sind die Engländer allerdings zu sehr verliebt in den eigenen melancholischen Schönklang und vergessen darüber die notwendige Dynamik, um die Spannung in den Stücken zu erhalten. Dennoch ist „Life After“ eine gute Platte geworden, die selten etwas mehr Tiefe vortäuscht, als tatsächlich vorhanden ist.

Tracklisting

  1. Life After
  2. Berlin
  3. Younger
  4. Face In The Crowd
  5. Caught My Breath
  6. Martyr
  7. All In My Stride
  8. No Other
  9. Running Wild
  10. Bones
  11. Heaven Up There