Messer – No Future Days

In Reviews von Martina

Hier ist ganz schön was los, auch wenn die lyrisch verschönten Texte, die Hendrik Otremba singt, auf Anhieb nicht immer leicht zu entschlüsseln sind. Hier wird die bildliche Vorstellungskraft gefordert, dass zu jedem Text ein innerlicher Film abläuft. Diese Bilder wiederholen sich nicht und bekommen bei jedem Durchlauf erneut winzige Details offenbart.

Dass sich Messer um einen Mann verkleinert haben, macht für den Klang von „No Future Days“ keinen Unterschied. Der Sound orientiert sich an der eigenständigen deutschen Popmusik und dem Punk der 70er und 80er Jahre. Die Instrumente werden auf dem vierten Longplayer der Münsteraner vielseitig angewendet. Dabei kommen die Gitarren wie in „Frau in den Dünen“ nicht zu kurz. Im gesamten Klangbild spielen sich immer wieder Dub- und Reggae-Elemente hoch, so wie in „Tapetentür“. Ein wenig Synthetik mischt sich noch dazu, und dann wird für den Refrain alles wieder glattgezogen, damit ein facettenreicher Popsong entsteht.

Mit „No Future Days“ wird die Zukunft des Quartetts keine schlechten Aussichten haben.

Tracklisting

  1. Das verrückte Haus
  2. Der Mieter
  3. Tapetentür
  4. Anorak
  5. Tiefenrausch II
  6. Tod in Mexico
  7. Die Frau in den Dünen
  8. Stern in der Ferne
  9. Versiegelte Zeit