Local Natives – Time Will Wait For No One

In Reviews von Eric

Hört man die Aussagen der Local Natives zu ihrem neuen, fünften Album, hätte es dieses wohl um ein Haar nicht gegeben: „Als Individuen und als Band waren wir am Rande des Zusammenbruchs.“ Zu viele Veränderungen gab es in den letzten Jahren im Leben der Kalifornier: „Unser früheres Selbst schmolz dahin, als einige von uns Väter wurden, Zeiten der Isolation, des Verlustes und der Identitätskrise durchlebten.“ Doch statt sich aufzulösen, entschied sich da Quintett für einen Neustart und ein Akzeptieren der veränderten Umstände – daher auch der Titel „Time Will Wait For No One“.

Trotz des selbstverordneten Neuanfangs sind die Local Natives ihrem bekannten Sound treu geblieben, sprich: sonniger Sommerbrisen-Sound in kalifornischer Tradition von den Beach Boys, The Byrds oder Sly & The Family Stone. Melancholie wird gleichwohl transportiert, in ausgefeilte, elaborierte Arrangements gepackt und mit ihren charakteristischen, dreistimmigen Gesangsharmonien veredelt. Bei „Just Before The Morning“ scheint die Band direkt im Laurel Canyon zu sitzen, den entsprechenden 70s-Folk zu spielen und gleich den Hall der Vergangenheit mitzunehmen. „Desert Snow“ klingt im Vergleich deutlich rhythmusbetonter, aber dennoch federleicht, „Paper Lanterns“ zurückgelehnt-funky. „NYE“ ist nach eigener Aussage von den Strokes inspiriert und dröhnt entsprechend indierockig-flott.

Die Zeit wartet auf niemanden, man kann sie aber sinnvoll nutzen – wie die Local Natives auch mit ihrem neuen Album einmal mehr beweisen.

Tracklisting

  1. Time Will Wait For No One
  2. Just Before The Morning
  3. Empty Mansions
  4. Desert Snow
  5. Paper Lanterns
  6. Featherweight
  7. Hourglass
  8. Ava
  9. NYE
  10. Paradise