Little Dragon – Season High

In Reviews von Eric

Es war wohl keine einfache Aufgabe, Little Dragons fünftes Album „Season High“ fertigzustellen. „Wir sind über die Jahre gewachsen, aber die Aufnahmen dieses Albums waren ein Kampf“, berichtet Sängerin Yukimi Nagano. „So sehr unsere Band auf tiefer Freundschaft basiert, sind wir doch vier starke Charaktere, die es als wirklich frustrierend empfinden, Kompromisse zu schließen.“ Entsprechend breit ist das Soundspektrum der LP. Überraschenderweise klingt es trotzdem mühelos und spielerisch, ist es doch insgesamt einer softerotischen 80ies-Äshtetik unterworfen. Pitchfork nennt das recht treffend „luxury mood music“.

„Season High“ drängt sich nicht auf und hat auch nichts dagegen, als geschmackvolle Hintergrundbeschallung verwendet zu werden. Genaueres Hinhören sei trotzdem empfohlen, denn das schwedische Quartett rekurriert auf diverse Einflüsse und lässt anspruchsvolle Popmusik dennoch leichthändig entstehen. Princes Funk stand Pate für „Celebrate“, „Pop Life“ wird von einem hoppelnden Beat befeuert, „Don’t Cry“ geriert sich als geisterhaftes Schlaflied, „Strobe Light“ zieht in die Schwarzlicht-Disco. Naganos gesangliche Präsenz, die sich an vergangenen wie aktuellen R´n´B-Queens von Janet Jackson bis FKA Twigs orientiert, macht die Songs zusätzlich stärker.

An manchen Stellen dreht sich der Slow Jam des Albums allerdings von locker zu lasch, was lange Stücke wie „Butterflies“ oder „Gravity“ lethargisch mäandern lässt. Glücklicherweise geht Little Dragon aber ihr Vibe nie verloren.

Tracklisting

  1. Celebrate
  2. High
  3. Pop Life
  4. Sweet
  5. Butterflies
  6. Should I
  7. Don’t Cry
  8. Strobe Light
  9. Push
  10. Gravity