Lionlion – Perspective

In Reviews von Eric

Lionlion aus Nürnberg legen mit „Perspective“ ihr zweites Album vor, das, verglichen mit dem Debüt „The Atlas Idea“, einen deutlichen Entwicklungsschritt bedeutet. Wo in ihrem Indie-Pop-Rock vorher der Fokus stark auf Melodien lag – und dadurch manchmal sehr soft wirkte –, räumt das Quartett diesmal der Rhythmik einen wichtigeren Platz ein. Das erinnert dann in den besten Fällen an experimentierfreudige Bands wie Alt-J oder Slut – die Eröffnungsstücke oder „Sidewalk“ mit ihrem griffigen Schlagzeug und einem treibenden Fender-Rhodes-Piano seien hier genannt.

Aber da es ja – wie der Albumtitel verrät – um Blickwinkel und Perspektivwechsel geht, gibt es die Keane- bzw. Coldplay-artigen, pianofokussierten und orchesterunterstützten Softrock-Stücke auch, „Boudewijn“ und „100“ beispielsweise. Lionlions zwei musikalische Seiten zusammen bringt auf beeindruckende Weise das opulente, über achtminütige „Another Go“. Solche Songs, die auch etwas mehr wagen, wünscht man sich häufiger, dann wären der Band sogar mehrere Entwicklungsschritte auf einmal gelungen.

Tracklisting

  1. What Remains
  2. Oceans Rise
  3. Much Ado About Nothing
  4. Come Home
  5. Boudewijn
  6. Opponent
  7. Perspective
  8. Sidewalk
  9. Language
  10. Parachute
  11. 100
  12. Another Go
  13. Silver Lining