Laurel – Dogviolet

In Reviews von Eric

In unserem Interview berichtete Laurel Arnell-Cullen – oder kurz: Laurel, dass sie eigentlich eine fröhliche Person sei und nicht weiß, woher ihr dunkler Sound komme. Aber genau diese Düsternis und Melancholie, die Laurels Debütalbum „Dogviolet“ umweht, macht das besondere der Songs aus. Obwohl es in den Stücken vor allem um Liebe geht, wollte die Londonerin laut eigener Aussage vor allem den Wahnsinn und die hässlichen Seiten dieses größten aller Gefühle einfangen. Und das gelingt der 24-Jährigen in ihren selbstgeschriebenen und -produzierten Songs sehr gut.

Anders als viele andere Schlafzimmer-Produzent*innen zurzeit paart Laurel keine Laptop-Beats mit R´n´B-lastigem Gesang, sondern hat breitere Einflüsse von Indierock und Folk über Post-Punk bis TripHop und setzt auf viele handgespielte Instrumente, mit einem besonderen Augenmerk auf die Drums. Zudem ist die Britin mit einem eindringlichen dunklen Timbre gesegnet, das an Emily Kokal, Regina Spektor oder Florence Welch denken lässt und die Stimmung der Songs noch verstärkt.

„Dogviolet“ bietet einen schlüssigen Gesamteindruck als Album, der manchmal soweit geht, dass sich manche Stücke fast zu sehr gleichen. Doch das an The xx erinnernde „Life Worth Living“, das sich beeindruckend steigernde „Same Mistakes“, der reduzierte Americana-Sound von „Sun King“ oder das mit einer tollen Hookline ausgestattete „Lovesick“ sind einfach starke Songs. Laurel sollte man für die „Newcomer des Jahres“-Liste auf jeden Fall im Kopf behalten.

Tracklisting

  1. Life Worth Living
  2. All Star
  3. Same Mistakes
  4. South Coast
  5. Hold Tight
  6. Adored
  7. Sun King
  8. Crave
  9. Lovesick
  10. Take It Back
  11. Empty Kisses
  12. Recover