LA Priest – Inji

In Reviews von Eric

Im Jahr 2008 hatte Sam Dust mit seiner Band Late Of The Pier seine 15 Minuten Ruhm. Trotz Kritikerlob folgte aber bald die Auflösung. So erinnerte sich Dust an sein altes Alias LA Priest, unter dem er schon 2007 einen Track veröffentlichte. Und nun, mit seinem Solodebüt unter diesem Namen, schafft es Dust, den unberechenbaren, eklektischen, verschmitzten und teils absurden Spirit von Late Of The Pier auch bei LA Priest zu konservieren.

Allerdings hat sich der Londoner vom Indie-Sound verabschiedet und macht jetzt Zeitlupen-Prince-Prog-Funk. Dust beschäftigt sich auf „Inji“ mit den Irrungen und Wirrungen der Liebe, dazu passt sein angesexter Sound. Psychrock trifft auf verschleppte Disco-Beats trifft auf Electronica-Bleeps und -Blurps, aber über allem schwebt der Geist des Funk.

Wenn man „Gene Washes With New Arm“ rückwärts abspielt, könnte man vielleicht sogar dazu tanzen. Der zugänglichste Track des Albums ist „Oino“, der alle Phasen Jamie Lidells in einen Song presst und so ein Konzentrat an Blue-Eyed-Soul-Funkadelica erschafft. Um die LP zu erfassen, muss man allerdings „Party Zute / Learning To Love“ hören, das gigantische achteinhalb Minuten lange Prog-House-Herzstück.

Wenn es eine Neuverfilmung von „Einer flog über das Kuckucksnest“ geben sollte, die in einem mit Synthesizern, Gitarren und undefinierbaren Instrumenten vollgestopften Aufnahmestudio spielt – den Soundtrack dazu gibt es mit „Inji“ bereits.

Tracklisting

  1. Occasion
  2. Lady’s In Trouble With The Law
  3. Gene Washes With New Arm
  4. Oino
  5. Party Zute / Learning To Love
  6. Lorry Park
  7. Night Train
  8. Fabby
  9. A Good Sign
  10. Mountain