Kelela – Take Me Apart

In Reviews von Eric

Leicht hätte Kelela angesichts der Erwartungen, die nach hervorragenden Singles und EPs auf ihrem Debütalbum lasteten, scheitern können. Doch „Take Me Apart“ erfüllt die Erwartungen nicht nur, es ist ein Triumph.

Der Sängerin und Produzentin gelingt ein sinnlicher, sensibler, fokussierter Zugang zu R´n´B der sowohl musikalischen als auch lyrischen Tiefgang hat. In Kelelas Texten geht es genretypisch viel ums Ver- und Entlieben, um sich anbahnende und scheiternde Beziehungen, aber auch immer um weibliche Selbstermächtigung. In Verbindung mit ihrem zukunftsweisenden R´n´B-Entwurf entfalten ihre Songs große Wirkmacht. Ausgehend von den Klängen der letzten goldenen Ära des R´n´B Mitte der 1990er-Jahre entwickelt Kelela – ähnlich wie heutige Kolleg*innen wie FKA Twigs oder How To Dress Well – einen fiebrigen, vielschichtigen Sound. Oszillierende Drum-Patterns treffen dabei auf Reverb-Vocal-Loops, verspielte Synthesizer und gesplitterte Kristall-Beats. Dazu singt die Künstlerin aus Washington, D.C. so intensiv, dass man förmlich das Blut durch ihr Herz pumpen hört. Balladen wie „Better“, „Blue Light“ oder „Frontline“ gelingen ihr dabei genauso wie clubtaugliche Stücke wie „LMK“ oder „Onanon“.

Mit „Take Me Apart“ hat sich Kelela selbst zur Königin des zeitgenössischen R´n´B gekrönt.

Tracklisting

  1. Frontline
  2. Waitin
  3. Take Me Apart
  4. Enough
  5. Jupiter
  6. Better
  7. LMK
  8. Truth Or Dare
  9. S.O.S.
  10. Blue Light
  11. Onanon
  12. Turn To Dust
  13. Bluff
  14. Altadena