Kelela – Raven

In Reviews von Eric

Fast sechs Jahre hat es gedauert, bis uns Kelela mit dem Nachfolger ihres grandiosen Debütalbums beglückt. „Raven“ dreht sich um die Erfahrung und Ermächtigung der Künstlerin aus Washington, D.C. als queere schwarze Frau – es geht um Autonomie, Zugehörigkeit und Erneuerung als Heilung, aber auch um Verletzlichkeit und radikale Hingabe als Grundpfeiler der Liebe.

Den Sound der LP entwirft Kelela mit Hilfe von innovativen Produzenten wie LSDXOXO und dem Ambient-Duo OCA als R’n’B, der maßgeblich von Dance Music beeinflusst ist. Das spiegelt sich in den pulsierenden, progressiven Beats wider, aber auch in den fast bruchlosen Übergängen zwischen den einzelnen Tracks. Deshalb ist es auch schwer (und unnötig), einzelne Stücke hervorzuheben. Vielmehr glänzt „Raven“ mit einem stringenten, aber doch abwechslungsreichen Flow, der von kristallinen Synthesizern und oszillierenden Drum-Patterns unterstützt wird.

Mit ihrem eleganten, futuristischen Album definiert Kelela den zeitgenössischen R’n’B. Bleibt noch zu hoffen, dass bis zur nächsten LP nicht wieder so viel Zeit vergeht.

Tracklisting

  1. Washed Away
  2. Happy Ending
  3. Let It Go
  4. On The Run
  5. Missed Call
  6. Closure
  7. Contact
  8. Fooley
  9. Holier
  10. Raven
  11. Bruises
  12. Sorbet
  13. Divorce
  14. Enough For Love
  15. Far Away