Kakkmaddafakka – Hus

In Reviews von Eric

Die norwegische Band mit dem infantilen Namen ist live immer eine sichere Bank und ein Festival-Favorit. Die vielköpfige Kapelle verströmt bei ihren Konzerten stets gute Laune und spielt sich mit ihrer Unbedarftheit locker in die Herzen der Zuhörer.

Auf Platte haben sich Kakkmaddafakka allerdings von ihrem ehedem putzigen Indiepop-Sound („Your Girl“, „Restless“) verabschiedet und spätestens mit ihrem letzten Album „KMF“ einen ernsteren Anstrich gegeben. Diese Entwicklung setzt sich auch auf dem Nachfolger „Hus“ fort, der in kompletter Eigenregie in einer alten Villa in der Bandheimat Bergen entstand. Einerseits verständlich, da die Norweger auch älter werden und nicht weiter nur als Spaßkombo wahrgenommen werden wollen. Andererseits verlieren sie so auch ein Alleinstellungsmerkmal und reihen sich in das weite Feld skandinavischen Melancholie-Pops ein, wie er z.B. von den Shout Out Louds gespielt wird. Kakkmaddafakka erzählen jetzt Geschichten vom klaustrophobischen Gefühl, in einer Kleinstadt aufzuwachsen und entwerfen ihren Sound als Sehnsucht nach einer nicht näher bestimmten Ferne, nach Abenteuer und neuen Erfahrungen.

Die Midtempo-Gitarren pendeln sich passend dazu ein zwischen Yachtrock und The Whitest Boy Alive. Astreine Balladen wie „Holding Me Back“ und „Summer Melancholy“ sind auch zu finden. Auf den schnelleren Stücken wie „Neighbourhood“ und „Blue Eyes“ scheint immer der Firnis der Melancholie zu liegen. Kakkmaddafakka tanzen jetzt mit Tränen in ihren Augen.

Tracklisting

  1. Neighbourhood
  2. Boy
  3. Holding Me Back
  4. Save Yourself
  5. All I Want to Hear (ÅÅÅ)
  6. Don Juan
  7. Summer Melancholy
  8. Blue Eyes
  9. Games
  10. Hillside