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Release-Datum: 22.03.24
Label: Domino
Format: Album
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Vor rund fünfeinhalb Jahren strapazierte Julia Holter mit ihrem letzten Album, dem 90-minütige Epos „Aviary“, die Hörgewohnheiten ihrer Hörer*innen. Sicher nicht alle gingen bei dem abstrakten, teils kakophonen Werk mit. Seitdem befriedigte die Kalifornierin ihre avantgardistischen Ambitionen mit musikalischen Auftragsarbeiten für Leinwand und Bühne. Und fand schließlich doch die Zeit für eine neue LP – ihre insgesamt sechste.
„Ich habe versucht, eine Welt zu erschaffen, die fließend und wasserähnlich klingt und an die innere Klangwelt des Körpers erinnert“, erklärt Holter „Something In The Room She Moves“. Wer jetzt Rauschen und Geblubber erwartet, liegt falsch. So plump geht Holter ihre Musik nicht an. Vielmehr sind die zehn Songs aquatisch im Sinne von flüchtig, schwer fassend und mäandernd, mal ganz sanft wie bei „Sun Girl“ oder mal kraftvoll wie eine Welle wie bei „Talking To The Whisper“.
Reichhaltig und faszinierend klingen Field Recordings, Lap-Steel-Gitarre, Wurlitzer-Piano, Synthesizer, Percussion, Bass und Bläser zusammen, und Holters Gesang begleitet das Ganze eher ehrfürchtig als bestimmend.
Sie bekommt auf diesem Album Ambition und Pop besser in Balance als auf dem Vorgänger, auch wenn das A-cappella-Stück „Meyou“ oder das Instrumental „Ocean“ eher experimentell klingen. Under the sea, Darling it’s better down where it’s wetter!
Tracklisting
- Sun Girl
- These Morning
- Something In The Room She Moves
- Materia
- Meyou
- Spinning
- Ocean
- Evening Mood
- Talking To The Whisper
- Who Brings Me