Joesef – Permanent Damage

In Reviews von Eric

2020 machte der schottische Schlafzimmerproduzent Joesef mit einer ersten EP auf sich aufmerksam, nun ist er endlich mit seinem Langspieldebüt am Start. Und wie schon auf der EP geht es auf der LP um die Aufarbeitung von Beziehungen und Trennungen, aber genauso um die Selbstverortung des Glasgowers als queere Person. Selbst in den dunkelsten Momenten schafft er es dabei, mit seiner jungenhaften Stimme, die er öfter zum Falsett hochschraubt, zu strahlen.

Der Soul-Pop-Sound von „Permanent Damage“ wird mit einer zeitgemäß verwaschenen, elektronisch angehauchten Produktion versehen. Die Melancholie ist auch in flotteren Stücken wie „It’s Been A Little Heavy Lately“ und „Joe“ jederzeit greifbar, andersherum ziehen einen auch die langsam-traurigen Songs wie „Borderline“ oder „Blue Car“ nicht komplett herunter. Hin und wieder klingen die Songs in ihrer sachten Gefälligkeit zu sehr nach Coffeeshop-Beschallung, doch meist reißt es der Schotte mit seinem pointierten Songwriting wieder heraus.

„Wenn ich Leute singen höre und es ihnen nicht abkaufe, berührt es mich nicht“, sagt Joesef. Diesen Vorwurf kann man ihm und seinem Album nicht machen – seine besten Songs berühren einen auch noch, wenn die Töne verklungen sind.

Tracklisting

  1. Permanent Damage
  2. It’s Been A Little Heavy Lately
  3. East End Coast
  4. Just Come Home With Me
  5. Borderline
  6. Didn’t Know How To Love You
  7. Apartment 22
  8. Shower
  9. Joe
  10. Blue Car
  11. Moment
  12. Last Orders
  13. All Good