Jade Bird – Different Kinds Of Light

In Reviews von Eric

Nachdem Jade Bird auf ihrem Debütalbum gekonnt den Folk- und Country-beeinflussten Americana-Sound einfing, erscheint es nur folgerichtig, dass die Engländerin ihr Nachfolgewerk zusammen mit Produzentenveteran Dave Cobb im US-Musikmekka Nashville aufnahm. Ironischerweise ist es ihr gerade dort gelungen, ihren Sound auf breitere Füße zu stellen und dabei mehr unterschiedliche Einflüsse zuzulassen.

Grob gesagt drehen sich die Songs von „Different Kinds Of Light“ ums Verliebtsein und das Entkommen von der eigenen Vergangenheit, die meist in Geschichten über fiktionale Charaktere erzählt werden. Textlich hat Bird im Vergleich zum Debüt einen Qualitätssprung gemacht, und auch musikalisch gestaltet sie ihre neue LP abwechslungsreicher. Dennoch bleibt es hörbar eine Jade-Bird-Platte, was natürlich am Wiedererkennungswert ihrer Stimme liegt, die zwar hell klingt, aber einen tollen rostig-rauen Unterton besitzt.

Die rockigen Einflüsse – beim bluesrockigen „Open Up The Heavens“, dem glamrockigen „Honeymoon“, dem britrockigen „1994“ – stehen ihr dabei genauso wie die softeren Schattierungen, die sie im klassischen Singer-Songwritertum des Titelstücks, der Lebenszwischenbilanz „Red White And Blue“ oder dem Laurel-Canyon-Folk von „Prototype“ zeigt.

Nicht jeder der insgesamt 15 Songs zündet komplett, doch der überzeugende Entwicklungsschritt in ihrem Songwriting, den Jade Bird auf „Different Kinds Of Light“ demonstriert, lassen von diesem großen Talent noch viel erwarten.

Tracklisting

  1. DKOL
  2. Open Up The Heavens
  3. Honeymoon
  4. Punchline
  5. Different Kinds Of Light
  6. Trick Mirror
  7. I’m Getting Lost
  8. Houdini
  9. 1994
  10. Now Is The Time
  11. Candidate
  12. Red White And Blue
  13. Rely On
  14. Prototype
  15. Headstart