Isobel Campbell – There Is No Other…

In Reviews von Eric

Isobel Campbell ist vor allem bekannt als die (ehemalige) Stimme von Belle & Sebastian und für ihre Alben zusammen mit Mark Lanegan. Dabei veröffentlicht die Schottin in unregelmäßigen Abständen auch Solowerke – mit „There Is No Other…“ ist es nach 14 Jahren wieder soweit.

„Ein Begriff, der mir für das Album einfällt, ist „psychedelisch“. Ein verträumtes, jenseitiges Gefühl“, erklärt Campbell. Es stimmt, die Songs verströmen häufig einen somnambulen Eindruck, als seien sie zwischen Schlaf und Wach entstanden. Was zuvorderst an dem Vokalvortrag der Glasgowerin liegt, der in seinem zarten, nebulösen Flüstern klingt, als sei er im Bett entstanden. Bei „The Heart Of It All“ und „Hey World“ bekommt ihr Gesang einen Gospel-Touch, was den Songs Feierlichkeit verleiht. Die Band (u.a. bestehend aus Mitgliedern von Teenage Fanclub und Father John Misty), mit der sie die Stücke aufnahm, tut ihr Übriges für die Atmosphäre, spielt mit folky Twang und dem sanften Psych-Rock der Spät-60er-Beach-Boys.

Beim Tom-Petty-Cover „Runnin‘ Down A Dream“ deutet die Musikerin das charakteristische Gitarrenriff nur an und setzt stattdessen auf verrauschte Synthies und eine metronomische Drum Machine, was dem Song eine angenehme Nonchalance gibt. Die Drum Machine kommt auch bei „Ant Life“ zum Einsatz, das wie eine moderne Version des Laurel-Canyon-Folk klingt. Überhaupt liegt eine kalifornische Wärme in den Songs, was vielleicht auch eine Erklärung für das gemächliche Tempo ist. Wer möchte sich in der Hitze schon schnell bewegen? Mit „City Of Angels“ istsogar eine Hommage an Campbells Wahlheimat Los Angeles enthalten.

„There Is No Other…“ wirkt wie ein Wärmepflaster für eine gestresste Seele.

Tracklisting

  1. City Of Angels
  2. Runnin‘ Down A Dream
  3. Vultures
  4. Ant Life
  5. Rainbow
  6. The Heart Of It All
  7. Hey World
  8. The National Bird Of India
  9. Just For Today
  10. See Your Face Again
  11. Boulevard
  12. Counting Fireflies
  13. Below Zero