Ider – Emotional Education

In Reviews von Eric

Das Debütalbum von Ider strotzt vor schönen Melodien genauso wie vor Millenial Angst. Das Londoner Duo Megan Marwick und Lily Somerville schafft es ähnlich wie The 1975, die ganzen Unsicherheiten, Selbstzweifel und Probleme ihrer Adoleszenz-Altersgenoss*innen – der „Saddest Generation“ laut Songtitel – nachvollziehbar in ihre Texte zu packen. Ein Beispiel: „I’m in my 20s, so I panic in every way. I’m so scared of the future, I keep missing today.“ Der Gesang, mit dem Marwick und Somerville ihre Texte abwechselnd ein- und zweistimmig vortragen, ist fast eine Spur zu harmonisch für den ernsten Inhalt und erinnert an die Haim-Schwestern.

Der dazugehörige Sound ist altersgemäß ein bunter Querschnitt von allem, was den beiden Künstlerinnen gefällt – von Synthie-Pop bis R’n’B, von Indie-Klangtüftlern wie Glass Animals bis zu traurigen Elektro-Songwritern wie S O H N. So entziehen sich Ider einer klaren Genrezuschreibung, das verbindende Element auf „Emotional Education“ ist ein cool-eingängiger Klang, der von seinen cleveren Melodien lebt. Meistens leiten verschleppte Beats die Songs an, wie in „Mirror“, „Brown Sugar“ (kein Rolling-Stones-Cover) und „You’ve Got Your Whole Life Ahead Of You Baby“, klingen aber öfter etwas dünn. So wird am Ende der Sound der Wucht der Texte nicht immer gerecht.

Tracklisting

  1. Mirror
  2. Wu Baby
  3. Busy Being A Rockstar
  4. Brown Sugar
  5. Invincible
  6. Clinging To The Weekend
  7. Swim
  8. You’ve Got Your Whole Life Ahead Of You Baby
  9. Body Love
  10. Saddest Generation
  11. Slide