Georgia – Euphoric

In Reviews von Eric

Georgias zweites Album „Seeking Thrills“ aus dem Januar 2020 war eigentlich die perfekte Einladung für eine Nacht auf der Tanzfläche – leider mussten kurze darauf die Clubs Corona-bedingt für lange Zeit schließen. Mit dem Nachfolger „Euphoric“ hat die Tochter von Neil Barnes, Chef der TripHopper Leftfield, hoffentlich mehr Glück. Denn die titelgebende Hochstimmung verbreiten die zehn Tracks auf jeden Fall.

Dabei decken sie musikalisch alles ab – die sich langsam steigernde Stimmung beim Vorglühen vor dem Clubbesuch, die Ekstase auf dem Dancefloor und die benebelte Zufriedenheit auf dem Weg nach Hause im Morgengrauen. Lyrisch folgen sie auch einem Spannungsbogen, dem Ver- und Entlieben im Laufe einer Beziehung. Dabei arbeitete die Londonerin erstmals mit einer anderen Person an ihren Songs, nämlich dem gefragten Produzenten und Vampire-Weekend-Gründungsmitglied Rostam, der sein üppiges Popverständnis einbrachte.

Georgia rauscht auf „Euphoric“ durch mehrere Jahrzehnte Dance Music. „It’s Euphoric“ ist ein eher langsamer Start, der nur ganz leicht einmal das Gaspedal antippt, um eine Ahnung zu bekommen, was noch kommt, zeigt aber schon die typischen reichhaltigen Drum- und Percussion-Sounds. „Some Things You’ll Never Know“ ist dann eine flotte House-Nummer mit unausweichlicher Piano-Linie. „Live Like We’re Dancing Part II“ klingt wie gemacht für einen Open-Air-Club auf Ibiza. Die Engländerin zitiert aber auch gerne, Robyn bei „All Night“, die „Ray Of Light“-Madonna bei „Give It Up For Love“ und The Cure (!) bei „The Dream“ zum Beispiel.

Manchmal läuft Georgia Gefahr, sich im Laufe des Albums zu wiederholen. Doch die Energie und, ja, Euphorie, die der kleine, lockige Wirbelwind entfacht, reißt mit und überdeckt damit (fast) alles.

Tracklisting

  1. It’s Euphoric
  2. Give It Up For Love
  3. Some Things You’ll Never Know
  4. Mountain Song
  5. All Night
  6. Live Like We’re Dancing Part II
  7. The Dream
  8. Keep On
  9. Friends Will Never Let You Go
  10. So What