Foo Fighters – Medicine At Midnight

In Reviews von Eric

Der Titel „Medicine At Midnight“ des neuen, zehnten Albums der Foo Fighters bezieht sich nicht auf die Pandemie – es ist noch vor Ausbruch des Coronavirus entstanden – sondern auf die Ruhelosigkeit von Frontmann Dave Grohl, die ihn nachts oft um den Schlaf bringt. Die LP sollte der Auftakt der Feierlichkeiten des 25-jährigen Bestehens der US-Rockband sein, mit einer ausgedehnten Tournee durch Arenen und Festival-Venues. Das wird nun auf absehbare Zeit nichts, dennoch hat das Quintett beschlossen, nach mehreren Verschiebungen mit der Veröffentlichung der Platte nicht mehr länger zu warten.

Wer also im heimischen Lockdown-Kokon Trost findet in ebenso druckvollem wie überraschungsarmem Stadionrock, wer zumindest imaginär zusammen mit zehntausenden Leuten vor eine große Showbühne fliehen will, wird mit „Medicine At Midnight“ (erwartbar) gut bedient. Die Foo Fighters lassen die Gitarrenriffs jaulen, den Bass dängeln, das Schlagzeug pumpen und Grohl singt, schreit und röhrt dazu wie ehedem. Angekündigt wurde das Album als Tanzplatte mit Bezügen zu David Bowie und den Rolling Stones. Davon ist aber in den Stücken wenig (Stones) bis nichts (Bowie) zu merken – wenn dann in Details wie dem souligen Background-Chor in „Making A Fire“ oder dem Funk-Bass im Titeltrack. Ansonsten fügt sich die LP bruchlos ins FF-Oeuvre ein.

Lasset die Bierbecher durchs Wohnzimmer fliegen!

Tracklisting

  1. Making A Fire
  2. Shame Shame
  3. Cloudspotter
  4. Waiting On A War
  5. Medicine At Midnight
  6. No Son Of Mine
  7. Holding Poison
  8. Chasing Birds
  9. Love Dies Young