Foo Fighters – But Here We Are

In Reviews von Eric

Im zweiten Song wird es offensichtlich. „Think I’m getting over it, but there’s no getting over it“, singt Dave Grohl in „Under You“, und es ist klar, auf wen sich die Zeile bezieht – auf seinen besten Freund und Foo-Fighters-Drummer Taylor Hawkins, der im letzten Jahr verstarb. Das elfte Album der Band steht im Zeichen des Verlusts, aber, und so lässt sich auch der Titel „But Here We Are“ lesen, genauso im Zeichen eines dem Schicksal trotzenden Weitermachens.

Gut möglich, dass sich das Sextett, bei dem jetzt Josh Freese am Schlagzeug sitzt (für das Album trommelte aber noch Grohl selbst), deshalb für einen hyper-prototypischen Foo-Fighters-Sound entschieden hat: Wir sind immer noch hier! D.h. die Gitarrenriffs jaulen, der Bass dängelt, das Schlagzeug pumpt und Grohl singt, schreit und röhrt wie der Stadion-füllende Rockstar, der er eben ist. Häufiger steht der vorwärtstreibende, muskulöse Sound im Kontrast zu den Texten um Unglück und Leid, lässt aber wiederum die Tracks als Ganzes nie zu düster wirken.

Auch den Tod seiner Mutter, die als Lehrerin arbeitete und nur wenige Monate nach Hawkins starb, verarbeitet Grohl auf diesem Trauerwerk, im epischen, episodischen Stück „The Teacher“, an dessen Ende der Sänger ihr „Goodbye“ zuruft – es ist mit zehn Minuten der ambitionierteste Song des Albums, mit Einflüssen von The Cure und My Bloody Valentine.

„But Here We Are“ ist, allem Kummer und Unglück zum Trotz, in erster Linie eine Feier der heilenden, kathartischen Kraft der Musik.

Tracklisting

  1. Rescued
  2. Under You
  3. Hearing Voices
  4. But Here We Are
  5. The Glass
  6. Nothing At All
  7. Show Me How
  8. Beyond Me
  9. The Teacher
  10. Rest