Charlotte Gainsbourg – Take 2

In Reviews von Eric

Das jüngste Album „Rest“ von Charlotte Gainsbourg war von großer Melancholie geprägt, beschäftigte es sich doch mit dem Selbstmord ihrer Halbschwester. Von dieser Melancholie ist auf der neuen EP der Französin, die zusammen mit dem Elektro-Produzenten SebastiAn entstand, zumindest musikalisch wenig zu spüren.

„Such A Remarkable Day“ geht zu Anfang textlich noch einmal zurück zu jenem Schicksalstag, bewegt sich musikalisch aber mit Disco-Einflüssen und einem elektronisch bearbeiteten Spinett weg von negativen Stimmungen. Die elektronischen Beats und Synthesizer machen „Bombs Away“ ebenfalls tanzbar, inhaltlich beschäftigt sich Gainsbourg mit einer Dystopie, in der Europa in Missgunst und Feindschaft brennt. „Lost Lenore“ erscheint wiederum als großes Orchesterstück, das von schwebenden Synthies à la Air angereichert wird und in dessen Strophen Gainsbourg sanft auf Französisch haucht.

Die beiden Live-Versionen – einmal „Deadly Valentine“ vom Vorgänger-Album sowie das Kanye-West-Cover „Runaway“ – fügen sich ebenfalls gut in die Elektro/Disco-Ästhetik von „Take 2“ ein. Folgt man dem Eindruck der EP, scheint Charlotte Gainsbourg immer noch nachdenklich bis traurig zu sein, hat aber zumindest den Spaß an tanzbarer Musik wiederentdeckt.

Tracklisting

  1. Such A Remarkable Day
  2. Bombs Away
  3. Lost Lenore
  4. Runaway (Live Version)
  5. Deadly Valentine (Live Version)