Brittany Howard – What Now

In Reviews von Eric

Mit der Blues-Rock-Band Alabama Shakes gewann Brittany Howard Hörerherzen und vier Grammys. Auch als Solomusikerin konnte sie an den Banderfolg anknüpfen (inklusive eines weiteren Grammys) und erweiterte ihr Klangspektrum, doch danach schaltete die Frau aus Alabama erstmal auf Pause – nicht zuletzt dank der Pandemie. Während der Corona-Zeit hatte sie viel mit Liebe und Schmerz zu tun, was die Basis für neue Songs bildete, die wiederum auf ihrem neuen, zweiten Album zu hören sind.

„What Now“ ist voll nervösem Funk, sanftem Blues und klagendem Soul, getrieben von brummenden Grooves und mitreißenden Rhythmen. Mit ihrer tiefen, kratzigen wie kraftvollen Stimme trägt Howard ihre Heartbreak-Songs vor, wie im zarten „I Don’t“, dem Slow-Jam „Samson“ oder im afro-jazzigen „Red Flags“. Aber bei all dem Aufruhr und Herzschmerz bietet die LP auch genug, um die Tränen wegzutanzen – z.B. beim Titelstück, das an den retrofuturistischen, leicht defekten Soul von Jamie Lidell erinnert. Oder dem stampfenden, discoiden „Prove It To You“, das ungeniert Giorgio Moroder zuwinkt. Oder dem Prince-Funk von „Power To Undo“.

Brittany Howard ist sowohl eine begnadete Songwriterin als auch eine begeisterte Perfomerin, die die verschiedenen Stile der Black Music mit dem musikalischen Erbe des US-Südens zu ihrer eigenen, großartigen Mischung vereint.

Tracklisting

  1. Earth Sign
  2. I Don’t
  3. What Now
  4. Red Flags
  5. To Be Still
  6. Interlude
  7. Another Day
  8. Prove It To You
  9. Samson
  10. Patience
  11. Power To Undo
  12. Every Color In Blue