Blondshell – Blondshell

In Reviews von Eric

Sabrina Teitelbaum alias Blondshell löste im vergangenen Jahr mit selbstveröffentlichten Songs einen kleinen Buzz aus. Supportshows für u.a. Porridge Radio waren die Folge, nun steht die New Yorkerin vor der Hürde Debütalbum. Spoiler: Sie meistert sie mit Leichtigkeit. Oder besser gesagt mit Leidenschaft für ihre Musik.

Blondshell verpackt schwierige Themen wie toxische Attraktivität, schlechte Beziehungen, problematische kindliche Prägungen und persönliche Traumata in einen 80s/90s-geprägten Gitarren-Sound, der von krachigen Bands wie den Pretenders und Hole ebenso beeinflusst ist wie von dem leichthändigen BritPop von Blur, Suede und Pulp. Die Texte haben etwas von (Selbst-)Therapie und haben untereinander Verbindungen – z.B. von der Kindheitserfahrung „Logan’s a dick, I’m learning that’s hot“ in „Veronica Mars“ zum heutigen Dating-Verhalten „It should take a whole lot less to turn me off“ in „Sepsis“.

Musikalisch halten sich die Schrammeligkeit und die Melodieseligkeit gekonnt die Waage, auf eine verzerrte Fender folgt im nächsten Stück oft sanftere Akkorde einer Akustikgitarre. Songs wie „Olympus“ und „Salad“ haben einen dunklen Hit-Appeal. Blondshell ist eine Art Bad-Ass-Version von Phoebe Bridgers, die sich vor Intensität in Musik und Text nicht scheut. Hello darkness my old friend.

Tracklisting

  1. Veronica Mars
  2. Kiss City
  3. Olympus
  4. Salad
  5. Sepsis
  6. Sober Together
  7. Joiner
  8. Tarmac
  9. Dangerous