Babeheaven – Home For Now

In Reviews von Eric

Für das Londoner Duo Babeheaven hatte es auch ein Gutes, dass ihre US-Tour coronabedingt abgesagt werden musste – dadurch konnten sie in Ruhe an ihrem Debütalbum arbeiten. „Home For Now“ verbindet zeitgeistigen Bedroom-Pop mit Indie-Gitarren und einem TripHop-Vibe. Jamie Travis kümmert sich dabei um die Instrumentierung und die Produktion, Nancy Andersen verleiht mit ihrer souligen, leicht entrückten Stimme, die zwischen zarten und kraftvollen Parts changiert, den Songs Tiefe und Wirkung.

Inhaltlich dreht sich die LP um Beziehungen – um Freundschaften, Familie und Partner, um neugefundene Liebe als auch den Tod der eigenen Mutter. Entsprechend kontemplativ ist die Musik, ohne sich dabei zu weit zurückzunehmen oder auf einen Groove zu verzichten. „Human Nature“ und „Jalisco“ reflektieren den 90er-TripHop Bristoler Prägung. Die hallige Gitarre von „Friday Sky“ erinnert an Bedroom-Songwriterinnen der jüngeren Zeit wie Laurel oder Girl In Red. „Craziest Things“ klingt nach klassisch britischem Twee-Pop, kontrastiert aber mit den Angstzuständen, die Andersen in ihren Lyrics beschreibt. „Through The Night“ nähert sich dem hyperemotionalen Pop von The xx. Klangliche Lücken füllt die Band mit Field Recordings wie Vogelgezwitscher oder einem Weckerklingeln.

„Home For Now“ ist ein stimmungsvolles Album geworden, bei dem zwar nicht jeder Song hängen bleibt, das sich aber vor allem durch seinen Abwechslungsreichtum und die tolle Gesangsperformance von Nancy Andersen abhebt.

Tracklisting

  1. November
  2. Human Nature
  3. Until The End
  4. Interlude: June 4th
  5. Cassette Beat
  6. In My Arms
  7. Interlude: 6 Times Round
  8. Craziest Things
  9. Swimming Up River
  10. Friday Sky
  11. How Deep (Love)
  12. Interlude: I’ve Been Gone
  13. Jalisco
  14. Through The Night