Richard Ashcroft – Acoustic Hymns Vol. 1

In Reviews von Eric

Nachdem die letzten Alben von Richard Ashcroft nicht so recht überzeugen konnten, greift der Musiker für sein neues Werk kurzerhand auf bewährtes Qualitätsmaterial zurück: Er spielte Stücke aus den Anfängen seiner Solokarriere als auch Songs aus seiner Zeit mit The Verve in akustischem Gewand neu ein. Ein Konzept, das meist ganz gut funktioniert, wie wir spätestens seit MTV Unplugged wissen.

Auch „Acoustic Hymns Vol. 1“ klingt wie erwartet sehr schön, liefert aber selten einen neuen Zugang zu den Songs. Eher werden hier die Ecken und Kanten der Originale mithilfe von Akustikgitarren, Klavier, Streichern und Bläsern glattgebügelt. Jetzt klingt die Musik eben altersgemäß für den 51-jährigen Ashcroft, könnte ein Spötter behaupten.

Allerdings gibt es auch Stücke, die im neuen Arrangement gewinnen. Überraschenderweise gehört hierzu auch „Bittersweet Symphony“, bei dem das charakteristische Sample am Anfang durch echte Streicher ersetzt wird und das dadurch noch mehr Gravitas bekommt. Den Fans von 90er-Jahre-BritPop wird bei „C’Mon People (We’re Making It Now)“ das Herz aufgehen, denn hier wird Ashcroft gesanglich von seinem Kumpel Liam Gallagher unterstützt, der dem Song seinen typischen Liam-Swag verleiht. Bei „Break The Night With Colour“ wird genau an den richtigen Stellen reduziert und stärker auf Ashcrofts Stimme fokussiert, womit es noch eindringlicher wird.

Insgesamt ist „Acoustic Hymns Vol. 1“ ein Album, das sich bei den jetzt anstehenden langen dunklen Abenden zu einem guten Whiskey hervorragend durchhören lässt, ohne dass man größere Aufregung befürchten muss.

Tracklisting

  1. Bittersweet Symphony
  2. A Song For The Lovers
  3. Sonnet
  4. C’Mon People (We’re Making It Now)
  5. Weeping Willow
  6. Lucky Man
  7. This Thing Called Life
  8. Space And Time
  9. Velvet Morning
  10. Break The Night With Colour
  11. One Day
  12. The Drugs Don’t Work