Tusks – Avalanche

In Reviews von Eric

Kurz nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Dissolve“ hatte Emily Underhill alias Tusks Anfang 2018 einen Unfall, bei dem sie sich den Ellenbogen brach. Als Folge daraus war lange unklar, ob sie je wieder Gitarre spielen können würde. Zwei Operationen retteten ihr zum Glück die musikalische Karriere. Kein Wunder also, dass ihre zweite LP „Avalanche“ voller aufmunternder, motivierender Zeilen über Selbsterkenntnis und das Überwinden von Hindernissen ist. Es werden jedoch auch Themen wie mentale Gesundheit und Sexismus angesprochen.

Obwohl Tusks‘ Sound wie auf dem Erstling von kristallinen Synthesizern dominiert wird, wirken die Songs auf dem Nachfolger wärmer. Das liegt vor allem daran, dass sie mittels Gitarre (!) immer wieder ihre rockige Seite hervorkehrt. Sei es mittels eines Reverb-Gitarren-Solos („Peachy Keen“), enigmatischer Hooks à la Laurel („Delusion“) oder eines Grunge-Balladen-Riffs („BTW“). Tusks‘ Vorliebe für cineastische Klanglandschaften sowie die Referenzpunkte Bat For Lashes, The xx und London Grammar aber bleiben. Dazu geben tribalistische Drums und Percussion die Rhythmen vor, während Underhills mal gehauchter, mal forscher Gesang in den Bann zieht.

„Avalanche“ ist wirklich das, was (zu) vielen Alben nachgesagt wird: die Verarbeitung persönlicher Erlebnisse der Künstlerin. Deshalb funktioniert die Platte neben der musikalischen auch auf der emotionalen Ebene so gut.

Tracklisting

  1. Demon
  2. Be Mine
  3. Peachy Keen
  4. Delusion
  5. Mind
  6. Foreign
  7. Bleach
  8. Avalanche
  9. Better That Way
  10. Salt