Sophia Kennedy – Squeeze Me

In Reviews von Eric

Drückst du oder zerdrückst du mich – das ist die Ausgangsfrage für Sophia Kennedys neues, drittes Album. Die Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen, Fragen nach Machtpositionen und Selbstbestimmung bilden den erzählerischen roten Faden von „Squeeze Me“.

Die dazugehörige Musik hat die aus Baltimore stammende und in Hamburg lebende Künstlerin zusammen mit ihrem Produzenten Mense Reents (Die Goldenen Zitronen) komprimiert bzw. kondensiert, statt hibbeliger Buntheit wie noch auf dem Debüt regiert hier oftmals der Minimalismus. Das bedeutet allerdings nicht, dass „Squeeze Me“ keine Intensität hat, im Gegenteil – der Mischung aus Popappeal und psychedelischem Strudel kann man sich schwer entziehen. Synthesizer als Rhythmus- und Melodiegeber dominieren den Sound, die von einem Klavier hier und einer Gitarre sowie öfter von einer Bassgitarre ergänzt werden. Dazu kommen die vielen Ausdrucksformen von Kennedys Stimme, die mit natürlicher Autorität und irrlichternder Energie die Songs bestimmt.

Um auf die Ausgangsfrage des Albums zurückzukommen: Dieses Album drückt dich, auch mal ein bisschen fester, aber zerdrückt dich niemals.

Tracklisting

  1. Nose For A Mountain
  2. Imaginary Friend
  3. Drive The Lorry
  4. Runner
  5. Rodeo
  6. Feed Me
  7. Oakwood 21
  8. Upstairs Cabaret
  9. Closing Time
  10. Hot Match