Run The Jewels – RTJ4

In Reviews von Wolf

Run The Jewels haben ihr Konzept geändert. Ihr aktuelles Album trägt nicht mehr den Bandnamen, gefolgt von einer Ziffer, sondern nur noch das simple Kürzel RTJ4. Vermutlich fehlte die Zeit es auszuschreiben als sie, überrascht von den derzeitigen Protesten in den USA, die Veröffentlichung der Platte kurzerhand vorzogen.

Ansonsten sind sie sich aber treu geblieben. Das Album erscheint wieder als Gratis-Download (wer möchte soll aber gerne etwas an Bürgerrechtsorganisationen spenden) und enthält politischen wütenden Rap. Wie ein MG ballert die Drum gleich beim ersten Song und setzt die Zeichen auf Konfrontation. Raps folgen mit der Geschwindigkeit einer Silberameise. Die mit einer Spielzeit von meist ca. drei Minuten eher kurzen Songs enthalten aber reichlich Text und Message, so dass jeder von ihnen fast schon eine kleine EP sein könnte. Musikalisch im Stil des HipHops der späten 80er gehalten, geht es inhaltlich um das damals wie heute aktuelle Thema von Ungleichheit zwischen Rassen und sozialen Schichten. Neben üblichen Features wie Pharrell Williams oder DJ Premier sind auch RATM-Sänger Zack De La Rocha und der Hansdampf Josh Homme mit im Boot, die sich sehr homogen in die bestehenden Songs einfügen.

Mit „A Few Words For The Firing Squad“ fassen sie die bedrückende Lage am Ende der Platte nochmal ausgiebig zusammen und kommen zu dem Schluss, dass ein kräftiges „Fuck You“ die Lösung ist. Dem kann man sich eigentlich nur anschließen.

Tracklisting

  1. Yankee and the Brave (Ep. 4)
  2. Ooh La La (featuring Greg Nice and DJ Premier)
  3. Out Of Sight (featuring 2 Chainz)
  4. Holy Calamafuck
  5. Goonies vs. E.T.
  6. Walking In The Snow
  7. Just (featuring Pharrell Williams and Zack de la Rocha)
  8. Never Look Back
  9. The Ground Below
  10. Pulling The Pin (featuring Mavis Staples and Josh Homme)
  11. A Few Words For The Firing Squad (Radiation)