Peter Doherty & Frédéric Lo – The Fantasy Life of Poetry & Crime

In Reviews von Eric

Bevor Pete(r) Doherty ab Sommer mit den Libertines auf Jubiläumstour „20 Jahre Debütalbum“ geht, haut der – für einen On-Off-Drogie schon immer recht produktive und umtriebige – Engländer noch ein neues Album raus. Diesmal zusammen mit dem französischen Musiker, Komponisten, Arrangeur und Produzenten Frédéric Lo. Dabei gingen die Beiden klassisch arbeitsteilig vor: Doherty schrieb die Texte und Lo die Musik, bevor sie die LP in der Normandie und in Paris aufnahmen.

„The Fantasy Life Of Poetry & Crime“ hat so einen deutlich französischen Touch bekommen, zu dem Dohertys melancholisch-poetische Lyrik gut passt. Lo komponierte und arrangierte die Lieder sehr üppig, mit vielen Streichern, Bläsern und Klavier, weit entfernt also von der Rotzigkeit der Libertines. Scott Walker, The Smiths, die späten Beatles, The Last Shadow Puppets und nicht zuletzt die Soundtracks von französischen Filmen aus den 60er-Jahren können als Referenzpunkte dienen.

Der ruhig-heitere Ton des Albums scheint auch Dohertys aktuellen Gemütszustand widerzuspiegeln, der zurzeit von den Drogen los ist und ein Heim in Frankreich gefunden hat. In „You Can’t Keep It From Me Forever“ thematisiert er seine ständige Jagd nach Drogen, die nun hoffentlich hinter ihm liegt. Aber ganz zur Ruhe gekommen ist er immer noch nicht: „I search and I search…“ gesteht er in „The Epidemiologist“.

Wie sehr die Chemie zwischen Doherty und Lo stimmt, zeigt sich in „Rock & Roll Alchemy“, wenn der Engländer den Franzosen anschmachtet: „Oh, you play so lovely… You’re like a brother to me at the end of the song.“ Man kann nur zustimmen: Die gemeinsame Idee der musikalischen liberté, egalité, fraternité funktioniert einfach.

Tracklisting

  1. The Fantasy Life Of Poetry & Crime
  2. The Epidemiologist
  3. The Ballad Of…
  4. You Can’t Keep It From Me Forever
  5. Yes I Wear A Mask
  6. Rock & Roll Alchemy
  7. The Monster
  8. Invictus
  9. The Glassblower
  10. Keeping Me On File
  11. Abe Wassenstein
  12. Far From The Madding Crowd